Kommentar zum Wahlergebnis der US-Präsidentenwahl vom 08.11.2016

Donald Trump ist entgegen der Umfragen als Sieger aus der Wahl hervorgegangen.

 

Welche Gründe, gesellschaftliche oder politische, die für diesen noch vor wenigen Monaten für unmöglich gehaltenen Ausgang verantwortlich sind – es ist eben eine große Überraschung und diese erzeugt Unsicherheit. Die Finanzmärkte sind in den letzten Tagen davon ausgegangen, dass H. Clinton die Nase vorne hat. Die Märkte reagieren nun entsprechend. Die Aktienmärkte verlieren weltweit, der US-Dollar verliert zum Euro ca. 2%. Besonders unter Druck der mexikanische Pesos. Im Zuge einer Flucht in vermeintlich sichere Häfen notieren Anleihen fester.

 

Die Märkte reagieren aber weniger als am Tag der Brexit-Entscheidung in UK Mitte des Jahres. Überraschende Wahlergebnisse und eigenwillige Präsidenten hat es in der Geschichte der USA schon mehrfach gegeben. Wahlversprechen und Realität in der Politik unterschieden sich deutlich. Auch wenn Senat und Repräsentantenhaus republikanisch bleiben kann man davon ausgehen, dass allzu „unvernünftige“ Vorstellungen eine Korrektur erfahren. Die Macht eines Präsidenten ist nicht unbegrenzt sondern wird durch ein System gesteuert und kontrolliert. Daher sind die tatsächlichen Auswirkungen schwer abzuschätzen.

 

Die Historie zeigt, dass erste Marktreaktionen häufig nach Tagen umschlagen, sobald mehr Klarheit besteht. Vergleichen wir das Heute mit der Vergangenheit. Der Wahl von Ronald Reagan im Jahr 1984. Damals wurden die Verluste in der ersten Woche auf Sicht von drei Monaten mit einem Anstieg des dreifachen wettgemacht.

 

Wie beim Brexit ist nun auch der Fall eingetreten, dass der Sieg Trumps kein Weltuntergang ist. Man muss aber davon ausgehen, dass die Dimensionen der Volatilität und das Maß an Verunsicherung in der größten Volkswirtschaft der Welt einen erheblichen Einfluss auf die Märkte haben kann.

 

Was macht die FED? Nach einer fast schon sicher angenommen Zinsanhebung im Dezember diesen Jahres bleibt diese nun unklar und das Schicksal Yellens offen.

 

Panik ist nun fehl am Platze. Aktien bieten langfristig Chancen. Anleihen sollten nun kürzer gewichtet werden, da die Rückkehr der Inflation bedingt durch höhere Rohstoffpreise einen Anstieg des langfristigen Zinsniveaus befürchten lässt.

 

(Quelle: teilweise Schorders Wealth Management)